Die Kognitive Stimulationstherapie (KST) ist eine wissenschaftlich geprüfte Gruppentherapie für 5-7 Personen mit leicht- bis mittelgradiger Demenz. Durch intensive Anregung wirkt sie der Verschlechterung des Gedächtnisses und anderer geistiger Funktionen entgegen. Seit 2016 ist die KST in Deutschland Leitlinientherapie und in der Leitlinie "Demenzen" (DGN, 2016) im Bereich der psychosozialen Therapien zur Behandlung von Menschen mit Demenz mit einer B-Empfehlung versehen.
Die KST wurde von Aimee Spector und Kollegen im Jahr 2003 am University College London entwickelt. Die Therapie basiert auf einem von Spector und Kollegen (2001) durchgeführten, breiten Überblick über Forschungsarbeiten zu kognitiv wirksamen psychosozialen Behandlungsmethoden. Aus diesen Befunden wurden 18 Schlüsselprinzipien abgeleitet, die die Grundlage der KST im Umgang mit Menschen mit Demenz darstellen.
Die KST besteht aus einem Basisprogramm mit 14 Sitzungen (Spector et al., 2006) und einem Aufbauprogramm mit 24 Sitzungen (Aguirre et al., 2012). Mehrere randomisiert-kontrollierte Studien wiesen die Wirksamkeit beider Programme bezüglich kognitiver Leistungen nach (Spector et al., 2003; Orrell et al., 2014). Inzwischen ist die KST international verbreitet und in viele Sprachen übersetzt, regelmäßig veranstaltet das Londoner „International CST Centre“ Konferenzen für Wissenschaftler*innen und Anwender*innen aus aller Welt.